Was passt zu Champagner? Der perfekte Essensbegleiter.
Erstklassige Champagner haben enorm viele Facetten und eignen sich mit ihrer faszinierenden Vielfalt hervorragend als Essensbegleiter.
Die Zeiten, als Champagner bei einigen Menschen als leicht versnobte Wohlstandsattribute galten, sind zum Glück vorbei. Denn die Genusswelt hat längst erkannt: Vor Champagner muss sich niemand verneigen – im Gegenteil: Sie sind einerseits zum Feiern grandios, anderseits aber auch als Essensbegleiter – und zwar von A bis Z auch bei einem mehrgängigen Menü. Entscheidend sind dabei die hohe Säure und die feine Kohlensäure. Sie passen damit vorzüglich zu reichhaltigen, salzigen und frittierten Gerichten.
Von einem klassischen «Brut» über einen prickelnden Blanc de Blancs oder Blanc de Noirs bis zu einem gereiften Vintage Champagner: Wunderbare Kombinationen mit köstlichem Essen führen zu unvergesslichen Genusserlebnissen.
Was spricht dagegen, dass Sie für unvergessliche Food-Pairings mit Champagner gleich an den kommenden Festtagen beginnen? Wir wünschen Ihnen so oder so viele prickelnde Genussmomente!
Was isst man zu Blanc de Blancs?
Ein «Blanc de Blancs» (nur aus Chardonnay gekeltert) vermählt sich bestens mit Schalentieren, zum Beispiel mit Austern oder Jakobsmuscheln. Probieren Sie ihn aber auch einmal mutig zu Spaghetti alle Vongole – Sie werden begeistert sein. Die hohe Säure, die Kargheit an Aromen, das Zitronenhafte und die markant kalkige Mineralität eines Blanc de Blancs spannen den kulinarischen Bogen zu den salzigen, nach Meer duftenden Kreationen in höchster Harmonie. Oder – noch unkonventioneller: Wagen Sie die herrliche Kombination von Rührei mit einem Blanc de Blancs Grand Cru von Pertois Moriset – das Geschmackserlebnis werden Sie so schnell nicht mehr vergessen.
Was isst man zum Champagner «Brut»?
Diese Art von Champagner passt hervorragend zu frittierten oder panierten Köstlichkeiten wie Wiener Schnitzel, frittierten Crevetten, Calamares und zu vielen Spezialitäten aus dem asiatischen Raum, die mit heissem Öl zubereitet werden. Geradezu hervorragende Mariages ergeben sich mit einem Poulet aus dem Ofen, mit Röstgemüse und mit gebratenen Kartoffeln. Da dieser Champagner Stil aromatisch intensiver ist als ein Blanc de Blancs und somit kräftiger erscheint, führt er zu betörenden Geschmacks Kombinationen. Ein typischer Vertreter dieses Stils ist zum Beispiel der elegante «Premier Temps» von Jean Velut.
Was isst man zu Blanc de Noirs und Rosé-Champagner?
Ein Blanc de Noirs ist nur aus roten Trauben gekeltert, er ist damit der kräftigste unter den Champagnern und besticht mit Aromen nach roten Steinfrüchten und dunklen Waldbeeren, oft gepaart mit dezenten Noten nach Toast und Brioche. Diese Aroma-Kombinationen passen perfekt zu rotem Fleisch wie Ente, Rind und Trockenfleisch (Salami, luftgetrockneter Schinken wie Pata Negra oder Parmaschinken). Konkreter Tipp gefällig? Bitte schön: Der Rosé Champagner «Le Dessous de la Cabane» von Jeaunaux Robin harmoniert damit ideal.
Was isst man zu Vintage-Champagner?
Die absolute Spitze des önologischen Schaffens in der Champagne sind die «Vintage-Champagner». Meistens werden sie über mehrere Jahre auf der Hefe gelagert, so entstehen komplexe Schaumweine von unvergleichlicher Noblesse. Charakteristisch sind hohe Komplexität, aromatische Tiefe und grandiose Länge. Diese Art von Champagner passt geradezu fantastisch zu weissen Trüffeln mit Tagliatelle oder einem sämigen Risotto. Aber auch zu edlen Schalentieren wie Hummer oder Langustinen sind sie perfekte Begleiter. Hervorragende Vintage Champagner sind zum Beispiel der «Millésime 2015» von Vincent Couche oder der «Harmonie 2014» von Franck Pascal.
Pierbattista Tognini
Pier war während 20 Jahren Sommelier in den renommiertesten Restaurants der Schweiz. Weinverrückt wie wir alle bringt er enormes Wissen und immense Erfahrung mit. Er ist verantwortlich für den Weineinkauf aus Italien, Südfrankreich, Savoyen, Loire, Tessin, Zürcher Weinland, Zürichsee, Zentralschweiz, Nordostschweiz und der Westschweiz.