Elisa Semino von La Colombera gehört zusammen mit ihrem damaligen Mentor Walter Massa zu den Pionieren der Colli Tortonesi und hatte massgeblichen Einfluss auf die Renaissance der autochthonen Sorte, weshalb sie heute auch liebevoll die Königin des Timorasso genannt wird. Einer Legende zufolge war auch Leonardo da Vinci ein grosser Anhänger der Sorte Timorasso, und zwar so sehr, dass er Isabella di Aragona, Herzogin von Mailand, zu ihrer Hochzeit einen piemontesischen Käse namens Montebore und eine Flasche «timuràs» schenkte. Übrigens auch heute noch eine absolut köstliche Kombination!

Das rund 100 km von Barolo entfernte Weinanbaugebiet Colli Tortonesi mit seinen rund 1800 ha Rebland in 47 verschiedenen Gemeinden ist zwar im Vergleich zu seinen berühmten Nachbarn Langhe und Monferrato bedeutend kleiner. Mittlerweile hat sich die kleine Appellation im südöstlichsten Teil des Piemonts jedoch zu einem wahren Hotspot entwickelt und ist eines der spannendsten Anbaugebiete des Piemonts. Grosse Barolo-Namen wie z.B. Vietti, Roagna, Borgogno, La Spinetta oder Pio Cesare haben in den vergangenen Jahren Rebland in den Colli Tortonesi gekauft oder gepachtet und produzieren hier vorwiegend Weine aus der autochthonen weissen Sorte Timorasso.

Mit dieser autochthonen Weissweinsorte sind in ganz Italien gerade mal etwas über 50 Hektaren der Rebfläche bestockt. Angebaut wird die Sorte praktisch ausschliesslich in der malerischen DOC Colli Tortonesi, die sich ganz im Osten des Piemonts befindet und hauptsächlich für die Erzeugung von Barbera, Croatina sowie Cortese bekannt ist. Doch auch die spätreifende Timorasso fühlt sich auf den kalkhaltigen Lehmböden der hügeligen Region besonders wohl und liefert charaktervolle Weissweine mit knackiger Säurestruktur und reifen Fruchtaromen. Dabei sind die Weine erstaunlich lagerfähig, was die opulenten und zugleich eleganten Gewächse von La Colombera eindrucksvoll beweisen.