Das Weingut zählt zweifelsohne zu den absoluten Top-Betrieben der Ahr und wird von den Geschwistern Dörte und Meike Näkel geführt. Die Reben befinden sich grösstenteils an spektakulären Hanglagen und wurzeln hier tief in Schieferböden. Die beiden verfolgen einen ganzheitlichen und naturnahen Ansatz und sind mit «Fair'N Green» zertifiziert. Das Resultat sind mineralische Weltklasse-Spätburgunder mit viel Charakter und hervorragender Qualität.

Meike Näkel empfing uns an einem wunderschönen Tag im Weingut, wir besuchten die Region Ahr zum ersten Mal nach der katastrophalen Flut in der Nacht vom 14./15. Juli 2021. Die Spuren sind auch zwei Jahre danach noch deutlich sichtbar.

Der Jahrgang 2021 ist geprägt von viel Feuchtigkeit, die im Ahrtal eine ganz besondere Bedeutung hat. Mit den Reben gab es ganz generell sehr viel Arbeit, nicht nur wegen der Flut. Fehlendes Material und auch Personal erschwerte die Situation zusätzlich. Zum Glück wurde vor der Katastrophe sehr gut gearbeitet, denn immerhin gab es keine grossen Probleme mit dem Pflanzenschutz. Auch mit der Qualität sind alle sehr zufrieden, der enorme Aufwand hat sich gelohnt. Kurz und gut: Es ist ein Jahrgang, bei dem den Winzerinnen und Winzern nichts, aber auch gar nichts geschenkt wurde. 

Der verstärkte Fokus auf die Lagen kommt im neuen Weinetikett schön zur Geltung. Überhaupt stehen das Terroir und seine Erkennbarkeit im Wein stark im Vordergrund. Der Jahrgang 2022 war das pure Gegenteil vom 2021er. Frühjahr und Som mer waren warm und trocken. Kurz vor der Ernte kam der Regen, aber zum Glück gab es keinen Krankheitsbefall. Die physiologische Reife war perfekt und man begann sehr schnell mit der Ernte. Die kühle Luft von der Eiffel führte im oberen Ahrtal dazu, dass diese Lese später stattfand. Der wärmere Teil des Ahrtals wird durch die engste Stelle im Tal, die sich «bunte Kuh» nennt, getrennt. Im unteren Bereich des Ahr tals, wo es immer etwas wärmer ist, begann man zuerst mit der Lese.