Château Léognan
Château Léognan ist nicht nur ein brillantes Weingut, sondern auch ein luxuriöses Hotel und ein exzellentes Restaurant. Mit traumhaften Zimmern im historischen Schloss, aussergewöhnlichen Unterkünften wie Baumhäusern im Park, erstklassiger Gastronomie und einem Spa bietet es eine unglaublich idyllische Kulisse für Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber.
Eine Woche im Hotel Château Léognan - ein Hochgenuss in allen Facetten.
Max Gerstl, Herbst 2024:
Wir verbringen eine Woche im traumhaften Hotel von Château Léognan. Ich sitze auf der Terrasse und geniesse die einzigartige Stille. Das lauteste Geräusch ist das Plätschern des Springbrunnens vor dem Hotel, ein wenig Vogelgezwitscher ist zu hören, selbst das leise Brummen eines Flugzeugmotors aus grosser Ferne vermag die Ruhe nicht zu stören. Unten im Park spazieren Menschen vorbei, unterhalten sich, ich verstehe jedes Wort. Majestätisch ragen die bis zu 350 Jahre alten Bäume des riesigen Parks in die Höhe. Leise rollt ein Elektromobil des Hotels heran und bringt neue Gäste, die schon bei ihrer Ankunft ins Schwärmen geraten. Hier steht die Zeit still, die totale Entspannung geschieht einfach, ganz automatisch ergibt man sich diesem Gefühl und geniesst dieses einzigartige Stück Natur.
Dass hier aussergewöhnliche Weine entstehen, wissen wir schon lange. Aber was für ein einzigartiges Juwel es hier zu entdecken gibt, wurde mir erst während dieser Woche so richtig bewusst.
Beim Nachtessen mit Chantal und Philippe Miecaze, den Besitzern des Gutes, sind noch ein paar spannende Details zur Geschichte von Château Léognan aufgetaucht. Bevor Chantal und Philippe den Traum vom eigenen Weingut verwirklichten, hatten sie eine Firma, die medizinische Geräte sämtlicher Fabrikate reparieren konnte. Sie mussten während 7 Tagen in der Woche rund um die Uhr erreichbar sein. Damit haben sie zwar gutes Geld verdient, aber der Stress wurde irgendwann zu gross. Da entschlossen sie sich, die Firma zu verkaufen und sich ihren Traum vom eigenen Weingut zu erfüllen. Es musste Bordeaux sein und eine edle Appellation. Nach langem Suchen stiessen sie auf Château Léognan in der Appellation Pessac-Léognan. Nebst einem sehr edlen, kleinen Rebberg von lediglich 6 Hektaren boten das traumhafte Château und der riesige Park mit den alten Bäumen auch das ideale Umfeld, um Oeno-Tourismus zu betreiben. Das entsprach zu 100% ihren Traumvorstellungen.
Das grosse Problem: Die Reben wurden vor 20 Jahren von Olivier Bernard – dem Besitzer des Nachbargutes Domaine de Chevalier – gepflanzt, gepachtet und bewirtschaftet. Für Domaine de Chevalier war das ein wichtiges Stück Rebland auf einem idealen Kies-Kalk-Terroir, es wurde fast ein wenig zum Herzen von Domaine de Chevalier. Die Trauben dieses Rebbergs wurden schon seit vielen Jahren regelmässig für den Grand Vin von Domaine de Chevalier verwendet.
Olivier Bernard wollte das natürlich kaufen, und für das Château, das er selber nicht wollte, hatte er auch einen Käufer gefunden. Der Preis war auch schon so hoch, dass Chantal und Philippe Miecaze nicht viel mehr bieten konnten. Warum bekamen dann Chantal und Philippe letztlich den Zuschlag? Es war die genüssliche Idee, dass es in Zukunft einen Wein namens Château Léognan geben würde. Château Léognan hatte nämlich noch nie in der Geschichte einen Wein produziert. Es war letztlich eine Herzensangelegenheit, dass die alten Besitzer das Gut der Familie Miecaze verkauften.
Verständlicherweise war Olivier Bernard in der Folge nicht sehr gut zu sprechen auf die Familie Miecaze. Während eines Jahres herrschte absolute Funkstille zwischen den beiden Familien. Oft tauchte aber jemand von Domaine de Chevalier auf, um die Arbeit der Familie Miecaze zu beobachten. Auf die Frage, was er da wolle, sagte der Mann: «Ich will einfach nur schauen.» Nach etwa einem Jahr gab es eine grosse Zusammenkunft aller Weingutsbesitzer in der Appellation Pessac-Léognan. Wie durch Zufall sass Olivier Bernard an diesem Abend neben Philippe Miecaze. Anfangs herrschte auch da absolute Funkstille zwischen den beiden. Das dauerte so lange, bis der Direktor von Château de Fieuzal zu Olivier Bernard sagte: «Du wolltest doch deinem Nachbarn etwas sagen?» Da stand Olivier Bernard auf und sagte: «Ich war mit meiner Braut auf dem Weg zum Traualtar, da hast Du mir meine Braut weggenommen.» Olivier hatte dabei Tränen in den Augen. Aber kurz darauf sagte er: «Ich habe deine Arbeit während eines Jahres beobachtet, Du hast mich beeindruckt. Ich heisse dich herzlich willkommen in der Appellation Pessac-Léognan. Ich biete Dir meine Freundschaft an, wenn Du ein Problem hast, ruf mich an.» Seither sind die beiden gute Freunde und Olivier Bernard ist regelmässig zu Gast im Restaurant von Château Léognan.
Ich habe bei meinem Aufenthalt natürlich die Gelegenheit genutzt, um ältere, noch verfügbare Jahrgänge von Château Léognan zu verkosten. Dabei hat meine Begeisterung für diese Weine nochmals deutlich zugelegt. Bis jetzt habe ich praktisch nur Fassproben oder extrem junge Weine verkostet. Dabei haben mich die Jahrgänge 2013 bis 2016 extrem beeindruckt. Bei allen (ausser beim 2015er) ist so etwas wie eine erste Trinkreife im Anzug. Ich war mir nicht bewusst, dass diese Weine um einiges raffinierter sind, als ich sie aufgrund von Jungweinproben bisher beurteilte. Das sind Burgunder aus Bordeaux. Diese burgundische Feinheit konnte ich sogar in den Trauben des 2024ers spüren, der gerade geerntet wurde.
Seit über 5 Jahren arbeiten wir jetzt schon partnerschaftlich und eng mit dem sympathischen Besitzerpaar zusammen. Ihr Flaggschiff Château Léognan ist einer der besten Rotweine von Pessac-Léognan, er gehört dank hoher Qualität und verführerischem Pessac-Flair zu den Favoriten unserer Kundinnen und Kunden.