Château Gaillard
Berührend und komplex. Viel Wein für wenig Geld.
Mit Catherine Papon-Nouvel, der charmanten Besitzerin von Château Gaillard, arbeiten wir ja schon seit einigen Jahren zusammen. Zu ihrem Besitz gehören auch die beiden gesuchten Bijou-Weingüter Clos Saint-Julien und Château Petit Gravet Ainé sowie Château Peyrou. Von Château Gaillard hat Catherine in all den Jahren überhaupt nie gesprochen, ich musste danach fragen, nachdem mir der Wein bei einer grossen St-Emilion-Probe äusserst positiv aufgefallen war. «Ich habe in den letzten Jahren viel in dieses Weingut investiert und vor allem bei der Rebbergsarbeit sehr viel verbessert, wir sind schon recht nahe bei der Biodynamie, aber ich weiss nicht, ob der Wein schon gut genug ist, dass ich ihn dir zeigen kann», meinte sie in ihrer sympathischen, bescheidenen Art. Und ob er das ist! Von diesem Wein aus 85% Merlot und 15% Cabernet Sauvignon war ich schon bei der Fassprobe so begeistert, dass ich ihn bei der 2005er-Subskription in meine «Weltmeisterelf» der absoluten Preis-Genuss-Sieger aufnahm. Dass der Wein jetzt sogar noch besser ist als ich ihn damals einstufte, freut mich ganz besonders. Was zeichnet diesen Gaillard besonders aus? Die Antwort ist einfach: Es ist nicht ein Wein, den man nur mit Krawatte trinken kann, aber es ist so ein Wein, von dem man niemals satt wird, den man jeden Tag trinken möchte, weil er niemals langweilig wird.